Die Deklination der Sonne
Da sich die Sonne ☉ in der Ebene der Ekliptik bewegt, braucht es nur eine Koordinate: die ekliptische Länge λ. Und die ist die Hypotenuse im Dreieck ♈FG, in dem auch der Winkel G♈F = ε bekannt, gesucht ist die Seite FG = δ. Wir können also die Nepersche Regel anwenden: F♈* ∠♈ λ ∠G δ* ergibt: cos δ* = sin ε · sin λ = sin δ. Oben wurde erwähnt, dass sich die Deklination der Sonne täglich ändert. Das wird an der Abbildung verständlich. Am Frühlingspunkt ♈ ist δ = 0 und die Mittagshöhe der Sonne h☉ = ε und der Tag hat 12 Stunden. (Ist leicht mit den oben abgeleiteten Formeln für δ = 0 zu berechnen.) Nun werden die Tage länger, bis die Sonne den oberen Punkt ihrer Bahn erreicht hat; δ = ε. Dieser Punkt liegt 90° vom ♈-Punkt entfernt. Da die Sonne den ♈-Punkt nach einem vollen Umlauf von 360° wieder erreicht und dabei ein Jahr (zu 365,25 Tagen) vergangen ist, ist das ¼ Jahr nach dem Frühlingspunktdurchgang. Es entspricht also ein Tag einem Fortschreiten der Sonne auf ihrer ekliptischen Bahn um 1,015° Mit diesem Wert kann man die Deklination δ für jedes Datum berechnen, wenn man weiss, wann der Durchgang durch den Frühlingspunkt war. Leider ist die Wirklichkeit nicht so ideal. Man muss den ♈-Punkt jährlich bestimmen. Im Jahr 2014 war der Zeitpunkt am 20. März um 17:57 h MEZ. Die Gründe werden auf Astronomie-Sites ausführlich erklärt. Kann man herausfinden, auf welcher Insel im Ozean man gestrandet ist, wenn man nur einen Rechenschieber dabei hat und das Datum weiss? Mit diesen Formeln und der Messung der Schattenlänge zu Mittag kann man! |
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© Rainer Stumpe URL: http://www.rainerstumpe.de |