Erläuterung zum PoldreieckDie Anwendung des sphärischen Poldreiecks ist etwas verwirrend: im Zusammenhang mit der Orthodrome wird der Seitencosinus-Satz in einer besonderen Form angewendet. Im Bild erkennt man aber auch ein rechtwinkliges sphärisches Dreieck. Und das ist ja das Dreieck ALB mit den Katheten AL = γ = (λA - λB) · cos φA und LB = (φA - φB), und der Hypotenuse AB. Deren Länge ist auch die orthodrome Entfernung auf dem Großkreis von A nach B. (Weil alle Meridiane die Breitenkreise im rechten Winkel schneiden.) Nennen wir den Punkt des Nordpols im Poldreieck C. Man erkennt drei Dreiecke: ABC, ALC und ALB. Das Dreieck ABC ist nicht rechtwinklig, aber die Dreiecke ALC und ALB sind es jeweils. (ALC hat sogar zwei rechte Winkel: bei A und bei L.) Die gesuchte Dreiecksseite AB = c ist in zwei der Dreiecke enthalten: als Hypotenuse in ALB und als eine Seite im schiefwinkligen sphärischen Dreieck ABC. Es gibt also prinzipiell zwei Möglichkeiten der Berechnung.
Da die Seiten des Poldreiecks, die den Winkel γ am Pol einschließen, die Längen a = 90° - φB bzw. b = 90° - φA haben, und weil nach der Phasenregel cos α = sin (90° - α) und sin α = cos (90° - α) ist, wird der Seitencosinus-Satz umgeformt zu:
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