Immanuel Kant und die ChemieDie Beschäftigung mit den Naturwissenschaften hatte — ausgelöst durch die Reformation 1517 — mit den Keplerschen Gesetzen (Astronomia nova (1609) begonnen. Die Aufgabe der Aristotelischen Naturphilosophie durch die Kirche untergrub deren Autorität als sinnstiftende Lehre weiter. Es waren die (protestantischen) Pietisten, die Naturwissenschaft und Metaphysik wieder Vereinbaren wollten. Monadentheorie Leibniz′sLeibniz definiert die Monade als "eine einfache Substanz, welche Verbindungen mit andern eben solchen zu zusammengesetzten Substanzen eingeht; einfache, d. i. ohne Theile". Und beschreibt sie "Wo keine Theile sind, da ist auch keine Ausdehnung, keine Gestalt, keine mögliche Theilbarkeit; die Monaden sind die wahren Atome der Natur, mit Einem Worte, die Elemente der Dinge. … Anders als plötzlich kann daher die Existenz der Monaden weder anfangen noch enden; sie muß beginnen durch einen Act der Schöpfung (création), aufhören durch einen Act der Vernichtung (annihilation); während das Zusammengesetzte sich Theil um Theil bildet oder zu Grunde geht. … Indeß müssen die Monaden nothwendig auch Qualitäten an sich haben, sonst wären sie keine seienden Wesen (êtres; entia). … Jede Monade muß verschieden sein von jeder andern. … Man stelle sich eine Maschine vor, deren Structur so eingerichtet sei, daß sie zu denken, zu fühlen und überhaupt vorzustellen vermöge und lasse sie unter Beibehaltung derselben Verhältnisse so anwachsen, daß man hinein, wie in das Gebäude einer Mühle eintreten kann. … Auf dem Wege des Nachdenkens über uns selbst gelangen wir dann zum Begriffe des Wesens, der Substanz, des Stofflosen (immatériel) und endlich Gottes selbst, indem wir einsehen lernen, daß was in uns beschränkt vorhanden ist, in ihm ohne Grenzen sei." Die Monaden sind der Grundstoff der physischen und der metaphysischen Welt. Sie sind unteilbar und unendlich klein. In der Theorie führt Leibniz die "Seele" und die materielle Umwelt auf eine einzige Substanz zurück: Gott. Quellen
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