Rohfassung der Übersetzung der Meditationum Quarundam De Igne
von Immanuel Kant

Einige Überlegungen über das Feuer

Vorstellung des Vorhabens.

Es ist also nicht meine Absicht, die Angelegenheit, welcher umfangreichen Materie reichlich Schriften eingeräumt wurden, durch wenige Seiten zu abzuschließen. Die Überlegungen, die ich hier der Ehrenwertesten Philosophischen Fakultät gleichsam ungeordnet zur wohlwollenden Prüfung darlege, sind nur skizzenhafte Entwürfe der Theorie, die, wenn die literarische Beschäftigung erlaubt würde, in ausführlicherer Abhandlung mir zum Vorteil gereichen werden. Überall habe ich einsichtsvoll beachtet, daß ich nicht dem vorgestellten Vorhaben unbedacht hypothetischen und angenommenen nachsichtig wäre, wenn es paßt, verbinde ich die Erfahrung mit der Geometrie, ohne die aus den Winkelzügen der Natur kaum ein Ausgang gefunden wird, soweit ich konnte habe ich das höchst gewissenhaft befolgt. Denn deshalb entfaltet sich die Kraft des Feuers im Leichtmachen der Körper und in der Auflösung derer Verbindung am leichtesten, damit der Weg, den ich mit Überlegung einschlage, nicht unangemessen beurteilt wird, schicke ich einige Worte über den Zusammenhalt der Materie und die Natur des Flüssigen voraus.

Abschnitt I.

Über die Natur der festen und flüssigen Körper.


© 2016 Dr. Rainer Stumpe