Die Betonnung der deutschen Seeschifffahrtsstrassen
In der Seeschifffahrtsstrassen-Ordnung ist festgelegt, wie die Fahrwasser und Schifffahrtshindernisse durch schwimmende (Bojen, Tonnen) und feste (Baken) Zeichen gekennzeichnet werden. Glücklicherweise sind das heute internationale Bestimmungen. Man braucht es also nur einmal zu lernen (abgesehen von der Betonnungsrichtung von Fahrwassern — es gibt nach wie vor zwei Richtungen).
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Kennzeichnung von Zufahrten zu Fahrwassern und der Mitte von Schifffahrtswegen
Diese Tonne ist senkrecht rot und weiß gestreift; wenn sie ein Toppzeichen hat, dann ist es eine rote Kugel. Und wenn die Tonne beleuchtet ist, dann ist das ein weißes Gleichtakt- oder unterbrochenes Feuer. Die Form der Tonne kann sein:
Es gibt zwei Fahrwasserbetonnungssysteme, die A und B genannt werden. In Europa gilt das System A mit grünen, spitzen Tonnen auf der Steuerbordseite des Fahrwassers, und roten, stumpfen Tonnen auf der Backbordseite (im System B ändert sich nur die Farbe, nicht die Form oder das Toppzeichen).
Auf die Karte klicken ergibt ein größeres Bild.
Wenn ich die Karte (nach INT 1) richtig interpretiere, gelten die Betonnungssysteme auch in den Gebieten der Antarktis, die von Ländern des amerikanischen Kontinents beansprucht werden — nicht dass ich dringend dort segeln wollte, aber wenn es jemand aus eigener Anschauung weiß…
Die Richtung der Betonnung erfolgt von See in Richtung Land (oder flußaufwärts). Sicherheitshalber ist die Betonnungsrichtung in Seekarten angegeben (es gibt Zweifelsfälle, wenn das Fahrwasser zwei Meeresteile verbindet).
Steuerbordseite des Fahrwassers im System A
Sind die Zeichen nummeriert, erhalten die grünen Steuerbordtonnen ungerade Nummern; die erste Tonne des Fahrwassers (von See kommend) erhält die Nummer "1".
Entgegen der Vorschrift der SeeSchStrO, dass Spitztonnen kein Toppzeichen tragen, hat Herr Reichelt, Yachtschule Nautico, mich darauf hingewiesen, dass es sehr wohl Spitztonnen mit Toppzeichen (Kegel) gibt (er hat Fotos).
Sind die Zeichen sind nummeriert, erhalten die roten Backbordtonnen gerade Nummern; die erste Tonne des Fahrwassers (von See kommend) erhät die Nummer "2".
An der Stelle, an der zwei Fahrwasser zusammenstoßen, ist es oft nicht unmittelbar zu erkennen, wie die Betonnung in den beiden Fahrwassern weitergeht. Wichtig ist das für die Nummerierung der Tonnen. Deshalb wird die Verzweigung durch besondere Tonnen gekennzeichnet. Dazu werden ein "durchgehendes" und ein "abzweigendes" Fahrwasser definiert. Die grüne Steuerbordtonne des Hauptfahrwassers, die gleichzeitig Backbordtonne des abzweigenden Fahrwassers ist, erhält dann einen roten Querbalken. Umgekehrt hat die rote Backbordtonne des Hauptfahrwassers, die gleichzeitig Steuerbordtonne des abzweigenden Fahrwassers ist, einen grünen Querbalken. In beiden Fällen haben die Zeichen das der Hauptfahrwasserrichtung entsprechende Toppzeichen (steuerbord: Kegel, backbord: Zylinder). Die Farben werden durch zusätzliche Buchstaben bezeichnet.
Hinweis: Von den beiden Tonnen, die an der Mündung des abzweigenden Fahrwassers liegen, liegt nur eine im durchgehenden und abzweigenden Fahrwasser auf unterschiedlichen Seiten. Es hat also nur eine der beiden einen andersfarbigen Querbalken.