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Drehbewegungen
Ein wichtiges Konzept, das Segler kennen sollten, ist die Physik der Drehbewegung. Sie ist die Grundlage zum Verstehen z.B. des Schraubeneffekts und der der Entstehung von Zyklonen (Tiefdruckgebiete). Die physikalischen Größen sind
der Bahndrehimpuls und das Drehmoment.
Definition der Drehbewegung
Der Hebel
Der Hebel ist ein Körper, der im Punkt P unterstützt wird. Im Abstand r vom Unterstützungspunkt wirkt eine Kraft 𝕶, was zur Folge hat, dass sich der Hebel in Richtung 𝕶 um P dreht. Jeder kennt das vom Schraubenschlüssel. Je größer die Kraft 𝕶 oder je länger der Hebel (Abstand r) ist, desto leichter löst sich die Schraube.
Dieser Zusammenhang wird quantitativ dargestellt in der Formel
Das Produkt aus Hebellänge und Kraft nennt man Drehmoment im Bezug auf die Achse. Da 𝖗 und 𝕶 gerichtete Größen (Vektoren) sind, und das Vektorprodukt angewandt wird, ist das Drehmoment eine Größe, die senkrecht auf der Ebene steht, in der der Hebel- und der Kraftvektor liegen.
Mit den Regeln für das Vektorprodukt kann man das Senkrechtstehen des Drehmoments auf der Hebelebene zeigen. Dazu werden die Vektoren in räumlichen Polarkoordinaten dargestellt.
Das ist etwas unübersichtlich. Legen wir also den Hebelarm 𝖗 auf die x-Achse, also ist ΔΦ𝖗 = 0° und sin Φ𝖗 = 0. Lassen wir den Kraftvektor 𝕶 senkrecht auf dem Hebelarm stehen, so ist ΔΦ𝕶 = 90° und cos Φ𝕶 = 0. Da beide Vektoren nun in der x-y-Ebene liegen, ist Δθ𝖗 = Δθ𝕶 = 90°, und somit cos θ𝖗 = cos θ𝕶 = 0. Damit vereinfacht sich der Matrixausdruck für das Drehmoment zu:
𝕯 hat also nur eine Komponente in Richtung der positiven z-Achse, und die Länge des Vektors ist
Die Richtung entspricht der rechten Hand Regel, die Länge der Formel ohne Vektoren.
Das Kräftepaar
Greifen an einem Körper zwei parallele aber entgegengesetzt wirkende gleich große Kräfte 𝕶 im Abstand r an, so wirken auf den Körper zwei Drehmonente 𝕯1 = 𝖗1 × 𝕶 und 𝕯2 = 𝖗2 × 𝕶. Da sich die beiden Kräfte 𝕶 nicht zu einer resultierenden Kraft zusammensetzen und wegen r1 + r2 = r, ergibt sich nur ein Drehmonent 𝕯 = 𝖗 × 𝕶, das von der Lage der Achse unabhängig ist.
Der Drehimpuls
Analog zum Impuls 𝖕 = m · 𝖛 eines gleichmäßig linear bewegten Körpers mit der Masse m kann man einen Drehimpuls eines mit gleichmäßiger Geschwindigkeit rotierenden Körpers definieren.
Eine starre Hantel rotiere in der x,y-Ebene um die z-Achse, sodaß der Schwerpunkt der Hantel im Ursprung des Koordinatensystems liege. Der Geschindigkeitsvektor 𝖛 der Körper liegt dann auch in der x,y-Ebene und er ist abhängig vom Abstand r von der Drehachse und von der Änderung des Winkels φ
- 𝖛 = Δx ⁄ Δt
- Δx ist der Bruchteil des Kreisbahnumfangs, der dem der Winkeländerung am Vollumfang entspricht:

- 𝖛 = (r ·Δφ) ⁄ Δt.
- mit der Winkelgeschwindigkeit ω = Δφ ⁄ Δt
- 𝖛 = r · ω
𝖛 = Δx ⁄ Δt.
Der Geschindigkeitsvektor 𝖛 ändert seine Richtung allerdings abhängig vom Winkel φ.
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