Auszug aus:

Thietmar von Merseburg

Chronica et Historiae aevi Saxonici
Liber II

Liste der Worte

  1. Interim rex, Saxoniam revisens letus patriam, a cunctis principibus alonge sibi occurrentibus summo studio excipitur; diuque expectatus a venerabili sua matre profusis pre gaudio lacrimis amplectitur. Quibus ilico suum aperiens promissum, qualiter hoc ad unguem produceret, eorum ad hoc consilium obnixe peciit et suffragium. Hiis id tunc collaudantibus pieque peticioni aspirantibus, statuit rex abbaciam in Magdaburgensi civitate, incipiens ecclesiam mirum inmodum in loco, ubi sancta requiescit Edith, iuxta quam post obitum suum ipse pausare desiderabat. Ibi eciam episcopatum facere conatus, apud Bernardum, sancte Halverstadiensis ecclesie antistitem septimum, in cuius diocesi urbs prefata iacuit, quamdiu vixit, impetrare non potuit. Quicquid in prediis vel in aliis rebus intempore sibi concesso contraxit, hoc totum Deo militique eius Mauricio in hereditatem tradidit.

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  2. Dum hec aguntur, ex parte Sclavorum bellum ingruit Wigmannus et horridum, hortatu Wigmanni comitis et Ecberthi, ducatu autem Nacconis et Stoinnegui fratris eius. Quos Heremannus dux superare diffidens, regis auxilium petivit. Hic ut erat impiger, milicia fortis aquilonales regiones invadit; malum, ut scriptura dicit, sepissime pandentes; ibique Stoinneguum, luco absconditum fugientibusque sociis captum, decollari precepit, confratres autem, tanti sceleris auctores, Wigmannum, materterae regis filium, et Ekbertum fugavit.
    Liudulfus vero, regis filius, malorum depravatus consilio, rursum resistit patriaque cedens Italiam perrexit ibique, cum unum ferme annum esset, VIII. Id. Sept., pro dolor! obiit. Huius corpus a sociis eiusdem Magontiam delatum, lugubriter est in ecclesia Christi martyris Albani sepultum. De tam miserabili fama rex in expedicione, qua fuit adversus Redarios, supra modum turbatus, planxit filium ut Davit Absalon. Thietherdo Hillineshiemmensi antistite mortuo Advinus Magadaburgensis aecclesiae abbas successit.

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  3. Post haec sedatis bellorum asperitatibus, Romam iterum pergere simulans, Langobardiam manu valida intravit Berengariumque predictum in monte sancti Leonis duos possidens annos cum uxore Willand et filiis ac filiabus ad ultimum cepit callide exilioque eum in Bavanberge, ubi post moritur, relegavit. Dehinc Romam armato petens milite, eiusdem cives sibi resistentes bis vicit urbemque gloriosus intravit DCCCCLXI dom. incarn. a. Insuper benediccionem a domno apostolico Iohanne, euius rogatione huc venit, cum sua coniuge anno regni eius XXVIIII promeruit inperialem ac patronus Romanae effectus aecclesiae Beneventum, Calabriam atque Apuliam, ducibus eorum devictis, sibi vendicavit.
    Temporibus suis aureum illuxit seculum; apud nos inventa est primum vena argenti, devictus est quoque Wigmannus.

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  4. Apud Danos regnante tunc Haroldo contempta christianitas sic per Popponem renovata est presbiterum. Arguebat enim idem et regem et populum, antecessorum cultura suorum deviantem, diis ac demonibus vacantem, unum affirmans in tribus personis Deum. Interrogatus autem a rege, si ignito voluisset dicta ferro comprobare, paratum se ad hoc esse hilari respondit animo crastinaque die ferrum ingentis ponderis benedictum ad locum a rege determinatum portavit manumque securam inperterritus elevavit. Quo rex miraculo laetus admodum effectus, cum suis omnibus Christi iugo protinus humiliter se subdidit, in finemque fidelium more preceptis obtemperavit divinis. Imperator autem hoc ut audivit, vocatum ad se venerabilem virum Popponem, si pugil Christi esset, interrogat et sacerdotali honore sublimat.
    Gero Orientalium marchio Lusizi et Selpuli, Miseconem quoque cum sibi subiectis imperiali subdidit dicioni. Herimannus dux Seliburem et Mistui cum suis imperatori tributarios fecit.

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Quelle: Monumenta Germaniae Historica


Chronik und Geschichte des Zeitalters der Sachsen
Buch II

  1. Inzwischen wurde der fröhlich in seine Heimat Sachsen zurückkehrende König von allen Fürsten mit höchster Spannung sein Erscheinen erwartet; und lange erwartet wurde er von seiner verehrungswürdigen Mutter mit reichlichen Freudentränen umarmt. Welchen er sofort seine Zusage eröffnete, wie er dieses als einziger hervorbringen konnte, er hat die Versammlung derer eindringlich um Zustimmung gebeten. Von diesen wurde die fromme Bitte alsbald mit Lob angenommen, der König hat eine Abtei in der Stadt Magdeburg gegründet, an der Stelle auf wunderbare Weise eine Kirche, wo die heilige Edith ruht, neben der er nach seinem Ableben selbst zu ruhen wünschte. Der Versuch, dort auch ein Bistum zu errichten, bei der heiligen Kirche in Halberstadt dem siebten Bischof Bernhard, in dessen Diözese die besagte Stadt gefallen ist, hat er nicht gekonnt durchzusetzen, so lange er gelebt hat. Was immer er an Gütern oder anderen Dingen sich rechtzeitig erlaubt gesammelt hat, dies alles hat er Gott und dessen Soldaten Mauritius gewidmet.

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  2. Während diese verhandelt wurden, hat Wichmann aus einem Teil der Slawen einen schrecklichen Krieg losgetreten, durch Ermunterung des Grafen Wichmanns und Ekberts, unter Führung aber von Naccon und dessen Bruder Stoignew. Welche zu besiegen Herzog Hermann misstraute, er hat die Hilfe des Königs erbeten. Dieser dringt, um entschlossen zu sein, mit einem starken Heer in die nördlichen Gegenden vor, pfiffig wie die Schrift sagt, die sich sehr oft öffneten, und dort hat er den in einem Hain mit flüchtigen Spießgesellen verborgenen Stoignewgefangen genommen, er hat angeordnet, ihn zu enthaupten, die Verbündeten aber, die Urheber so vieler Verbrechen, Wichmann, Sohn der Tante des Königs, und Ekbert hat er vertrieben. Aber Liudolf, der Sohn des Königs, verführt durch den Rat der Übeltäter, leistet wiederum Widerstand, und ist das Vaterland verlassend nach Italien aufgebrochen und dort wäre er nach ungefähr einem Jahr leider verstorben am 8. Tag der Iden des Septembers (21.09.). Dessen Leichnam wurde von dessen Kameraden nach Mainz gebracht und trauernd bestattet in der Kirche des Martyrers Christi Alban von Mainz. Von dieser so beklagenswerten Erzählung wurde der König, der sich auf einem Zug der gegen die Redarier gerichtet war, über alle Maßen bewegt, er hat den Sohn beklagt wie David den Abschalom. Dem verstorbenen Bischof Diethard von Hildesheim ist Advinus, der Abt der Kirche in Magdeburg, nachgefolgt.

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  3. Nachdem diese Härte der Kriege beruhigr waren, täuschte er vor, nach Rom zu ziehen, er ist in der Langobardei eingedrungen für eine endgültige Entscheidung und den vorgenannten Berengar zuletzt gefangen nahm, der 2 Jahre den Berg San Leo besetzt hielt mit seiner Ehefrau Willand und den Söhnen und Töchtern und ihn in die kalte Verbannung nach Bamberg verbannt hat wo er später starb. Von da griff er Rom mit einem bewaffneten Heer an dessen Einwohner zweinal besiegte und im Jahr 961 nach der Fleischwerdung des Herrn siegreich in die Stadt eingezogen ist. Obendrein den Segen von apostolischen Henn Johannes, auf dessen Bitte er hierher gekommen war, mit seiner Ehefrau in dessen 29. Regierungsjahr hat er den kaiserlichen Rang und Beschützer der römischen Kirche, Benevento, Calabrien und Apulien erworben, deren besiegte Herzöge er sich angeeignet hat. In seinen Zeiten hat das goldene Zeitalter aufgeblitzt, bei uns wurde die erste Silberader entdeckt, auch Wichmann war besiegt.

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  4. Bei den Dänen regierte damals Harald I. Blauzahn, mit Verachtung des Christentums, so wurde das Priesteramt durch Poppo erneuert. Denn derselbe würde behaupten, sowohl der König wie das Volk, durch die Bräuche ihrer Vorfahren irren sie, die Götzen und Geister sind leer, einer von drei Personen bejahen Gott. Vom König befragt, ob er es mit einem glühenden besagten Eisen beweisen wolle, sofort antwortete er mit fröhlichem Sinn er sei bereit und er hat am morgigen Tag das Gewicht das gesegnete glühende Eisengewicht zu einem Ort, den der König bestimmen solle getragen und er hat es mit der Hand unerschrockener angehoben. Der heitere König war von diesem Wunder in hohem Grade beeindruckt und hat sich mit allen den seinen sofort dem Kreuze Christi demütig unterworfen, und ganz und gar nach Sitte der Gläubigen dem göttlichen Willen gehorcht hat. Als der Kaiser der aber dies gehört hat, rief er den erhwürdigen Mann Poppo zu sich, wenn er ein Kämpfer Christi fragt er und erhob ihn zu priesterlicher Verehrung. Gero Markgraf der östlichen Lausitz und der Sepuli hat auch Mieszko I. mit seinen Vasallen der Gerichtsbarkeit des Reichs unterstellt. Herrmann hat den Herzog der Wagrier und Mistiwoj mit den Seinen zu tributpflichtigen des Reichs gemacht.

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